27 Feb Zweifelhaftes Chaos im Kopf
Als ich heute Morgen mit dem Hund den täglichen Spaziergang durch den Englischen Garten absolvierte, reflektierte ich über das Leben und darüber, was ich aus meinem bisher machte. Es gab Zeiten, da war ich zu keinem klaren Gedanken in der Lage. Egal, in welche Richtung ich überlegte und sinnierte, es gelang mir nicht, klare Strukturen in das Gedanken-Wirrwarr zu bringen. Mal fokussierte ich auf das Privatleben, mal geschäftlich und darüber, welche Probleme mich zu vergewaltigen schienen. Ich bekam die Lage gedanklich nicht in den Griff und schien emotional K.O. zu gehen. Egal, welche tägliche Aktion ich planen wollte, die Ideensplitter verwarf ich im gleichen Augenblick. Das Chaos im Kopf ließ sich nicht ordnen. Ich war nicht fähig, mein Leben zu einem geordneten zu gestalten.
Der Zweifel blockiert das Gehirn
Sobald sich der Strategiefindungsprozess in Gang setzte, legte sich ein zweifelnder Gedanke in die Quere der Nervenbahnen. Der Zweifel, ein vermeintlicher Eindringling in meinem Gehirn, störte den reibungslosen Fluss der zuvor gefassten Absicht, die gerade ansetzte, von der Synapse zu den nächsten Neuronen zu springen. Die war besetzt, denn da lag ja, der Störenfried, mein Zweifel. Er begann meiner Absicht weißzumachen, dass ich auf meiner ToDo-Liste andere Prioritäten zu setzen hätte: „Bring Ordnung in deine berufliche Zukunft!“
Sorge um dich, aber besorge dich nicht
Das Thema verursachte mir Kopfschmerzen. Obwohl ich wusste, Aufgabe Nummer 2, Job, die Priorität 1 besaß, hatte ihre volle Berechtigung, war mir die Konfrontation mit ihr äußerst unangenehm. Eins war mir klar: Die bisherige Jobfokussierung würde nicht mehr die zukünftige sein. Na, immerhin, ich stellte fest, ICH KANN Entscheidungen treffen. Diese Erkenntnis machte mich stolz und der Zweifel schien sich in dem Moment aus dem Gehirn zu verflüchtigen.
Welche These hatte ich doch kürzlich gelesen? Um Glück und Ruhe in sich selbst zu finden, müsse man sich in erster Linie um sich selbst fürsorglich bemühen und gleich einer liebenden Mutter Ihrem Kind zugewandt, verantwortungsvoll und wertschätzend mit dem eigenen ICH umgehen. Da ist etwas Wahres dran. Folge doch einmal dieser Anweisung: „Sorge um dich!“ Verwechsle es nicht mit „Sorge dich um dich“! In der Fürsorge liegt eine gewaltige Kraft, unendliches Potential und sehr viel Gutmütiges. Sorgst du dich dagegen um dich, steigt ein Quäntchen Furcht in die Emotion und die Sorge lässt dich gedanklich verkümmern. Bemerkst du den Unterschied im Ausdruck? Das unscheinbare Wort „Dich“ färbt den Sinn des Satzes bei doppelter Verwendung negativ ein. Die Fürsorge wird zur beängstigenden Sorge.
Nimm deine Gedanken einmal bewusst wahr und notiere sie auf Papier! Lese sie anschließend laut und ruhig vor und achte darauf, was du dabei in dir spürst!
Gedanken werden zum Schicksal
Nun lasse die Worte folgender Weisheit auf dich wirken:
Achte auf deine Gedanken,
denn sie werden zu Gefühlen.
Achte auf deine Gefühle,
denn sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte,
denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf deine Handlungen,
denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten,
denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter,
denn er wird dein Schicksal.
Methoden zur Selbstfürsorge
Also, nochmal zum Spaziergang im Park! Ich frug mich, wie ginge ich selbstfürsorglich mit mir um, wenn ich die soeben notierte Erkenntnis in mein Leben einfließen ließe? Ich blieb stehen, drehte mich um und blickte zurück des Weges. Außer der bräunlich grauen, durch den Schnee des Winters zusammengedrückten Fauna des Parks entdeckte ich nur gähnende Leere. Kein Mensch, kein Hund und auch kein zündender Lösungsgedanke, der mich in meinem Selbstfindungsprozess weiterbrachte. Mein Hund sprang an mir hoch. Er wunderte sich schon die ganze Zeit, warum ich so gedankenabwesend war, wollte er doch ein Stöckchen apportieren, das ich ihm dann auch sogleich in die Ferne warf.
Ferne! Das war’s! Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah! Diesen Spruch musste ich in meine Gehirnströmung einspeisen und sehen, welche Methoden sich entwickeln ließen, um selbstfürsorglich das ICH zu erkunden.
Im nächsten Positiv-Denker Blogbeitrag erzähle ich darüber mehr.