19 Mrz Positiv Denken trotz Pandemie?
Wie kam ich eigentlich auf die Idee, einen „Positiv-Denker Blog“ zu erstellen? In Zeiten der Pandemie kann ich wahrscheinlich nicht allzu viele Menschen dafür begeistern, gerade jetzt zum Positiv-Denker zu mutieren. Ja, auch ich, finde so manche Entwicklung und Ereignisse bedenklich. Als ich heute früh mit dem Hund die übliche Gassi Runde absolvierte, kam mir eine Gruppe von Joggern entgegen. Sechs junge Leute, die sich am schönen Wetter und an der neu gewonnenen Freiheit erfreuten, die sie, statt ins Büro zu hasten, nun im Park gemeinsam nutzten.
Was sagte gestern unsere Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel so trefflich: „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst! … Wir müssen aus Rücksicht voneinander Abstand halten, … mindestens eineinhalb Meter. Es kommt auf jeden einzelnen an. …“. Die Gruppe junger Leute verfolgte wahrscheinlich die News der letzten Tage weder im Radio noch Fernsehen oder sonstigen Medien, sonst wären sie wahrscheinlich nicht dermaßen einträchtig nebenher gelaufen.
Narzissmus versus Rücksichtnahme
RÜCKSICHT ist ein Wort, das in unseren Tagen nicht mehr häufig ausgesprochen wird. Man könnte auch sagen Beachtung, Einfühlungsvermögen, Schonung, Respekt für den anderen hegen. Das bedeutet Rücksicht nehmen. Wann haben Sie das letzte Mal einen anderen beachtet, sich in dessen Lage hineinversetzt, jemanden schonend behandelt und diesem Respekt gezollt? Sehen wir es mal wie Wolfgang J. Reus, deutscher Journalist und Satiriker: “Die Rücksichtnahme kommt mit dem Verstand, und da bei manchem der Verstand nie kommt, kann bei ihm auch nicht mit Rücksichtnahme gerechnet werden.”
In der gegenwärtigen Lage werde ich mir bewusst, wie narzisstisch unsere Zeit ist. Wie wenig denken wir darüber nach, dass jeder von uns im gleichen Boot sitzt, jeder jeden Tag um sein Einkommen bemüht ist, sich um seine Gesundheit und um sein Wohlergehen besorgt. Jeder einzelne Mensch kämpft jeden einzelnen Tag denselben Kampf, nicht ums Überleben, bei uns ist es eher der um den Wohlstand. Wer macht sich dabei positive Gedanken über den anderen? Wer ist gewillt, sich in die Situation anderer Menschen hinein zu versetzen, weil es denen möglicherweise schlechter geht, weil sie keinen Job haben, weil sie ohne Familie sind, weil sie unter einer Krankheit leiden? Ich gehe noch einen Schritt weiter, wer ist nicht nur bereit darüber nachzudenken, sondern wer schreitet zur Tat und lässt anderen reale Hilfe zukommen? Wieso kämpft jeder für sich allein oder sogar gegeneinander statt gemeinsam füreinander?
COVID-19 ein Zeichen der Natur?
Das Coronavirus zeigt uns Menschen, ob arm oder reich, einflussreich oder machtlos, schwarz oder weiß, charakterschwach oder edelmütig, wir sind alle gleich. Wir befinden uns in ein und derselben Situation, die keiner von uns aktuell lösen kann. Wir sind aufgerufen, uns solidarisch zu zeigen UND aufeinander Rücksicht zu nehmen. Rücksicht nehmen, das können wir alle, nicht nur in Zeiten der Pandemie, das gelänge eigentlich immer. Als Positiv-Denkerin, gehe ich davon aus, dass das auch nach Abflachen der Krise weiter so sein wird!?
Was will uns das Virus wohl noch sagen? Vielleicht ist es ein Zeichen unserer Erde und Mutter Natur, das uns Einhalt gebieten will, gegen die Ausbeutung, die der rücksichtslose Mensch mit unserem Planeten betreibt. Die Straßen sind leer, die Produktion von Blech und Plastik stoppt, weder Flieger noch Autos verpesten die Umwelt in dem Maße, wie es noch vor wenigen Tagen der Fall war. Was Greta und Fridays for Future nicht geschafft haben, schafft nun das Virus.
Der Mensch hält den Atem an, die Umwelt atmet auf
Wir Menschen machen uns Sorgen, wie es mit der Wirtschaft weitergehen wird, wann wir endlich wieder in unseren gewohnten Stress zurückkehren können. Entschleunigung ist das propagierte Wort gegen Stress und Burnout. Was Psychologe und Coach nicht geregelt bekommen, übernimmt nun das Virus.
So dramatisch die Lage uns Menschen erscheint und sie in unserer industrialisierten und digitalen Welt auch wirklich sein mag, sie zeigt uns auf, wo wir Menschen eigentlich herkommen: Wir sind der Natur entsprungen, die sich nun wehrt gegen all die Aufmüpfigkeit und den Egoismus, die der Mensch gegen die Erde, seinen Ursprung richtet. Die Erde macht nun Pause vom Aktivismus der Menschheit. Möge sie sich erholen und wir alle daraus Gedanken im positiven Sinne für unseren Planeten und seine Bewohner mitnehmen!